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Steingut Geschirr ist ja (wieder) total angesagt. Gefällt mir auch echt gut, aber das kostet Geld und wohin dann mit dem alten Geschirr? Hier zeige ich euch, wie ihr altes Geschirr retten könnt, es muss ja nicht immer alles neu gekauft werden. Inzwischen frage ich mich, warum ich das nicht schon längst gemacht habe, denn nun ist es ein Geschirr Set zum Verlieben geworden. Außerdem ist schönes Steingut Geschirr nicht spülmaschinenfest und mein DIY Geschirr hat den Spülmaschinen Test wunderbar überstanden.
Geschirr gestalten durch Bemalen und Bestempeln
Als Ausgangsbasis diente mir ein weißes Geschirr mit dunkelblauem Rand. Ich musste also irgendwie diesen Rand kaschieren, denn dieses Blau passt nicht zum Style im Chalet8. In meinem Fundus fand ich einen schönen Stempel mit einem Ginkgoblattmotiv und das wollte ich auch gerne in mein Upcycling einbauen.
Material:
- Altes Geschirr
- Stempel (möglichst kleine Motive)
- Wasserfeste Stempelfarbe (z.B. StazOn Jet Black)
- Porzellanfarbe (z.B. Tafelfarbe von Rayher)
- Pinsel
- Spülschwamm
- Küchenkrepp
- Wasser
Anleitung:
Bevor es losgeht, solltet ihr den Arbeitsbereich gut abdecken und euch alte Kleidung anziehen.
- Da das Stempeln etwas Geschicklichkeit und Übung bedarf, solltet ihr damit anfangen. Wenn euch ein Druck misslingt, wischt ihr ihn am besten sofort mit Küchenkrepp und Wasser wieder weg und versucht es erneut. Das ist auch praktisch, wenn ihr versehentlich den Rand vom Stempel mitgedruckt habt. Ihr könnt einfach mit Wasser den Patzer entfernen, oder bei ganz kleinen Stellen einfach die Farbe mit dem Fingernagel abkratzen.
- Als nächstes erkläre ich euch, wie ihr den Rand von eurem Geschirr bemalen könnt. Dazu nehmt ihr etwas Farbe (z.B. Tafelfarbe) mit einer Ecke vom Spülschwamm auf. Damit wischt ihr nun schnell, leicht und stückchenweise über den Rand von den Geschirrteilen. Ihr zieht den Schwamm immer schön über die Kante und kratzt sozusagen mit dem Schwamm einmal rundherum am Rand entlang. Macht das auch von unten bzw. innen, denn euer Geschirr Set soll doch zum Verlieben sein und von allen Seiten top aussehen.
- Da mich persönlich die Beschriftung vom Hersteller an der Unterseite des Geschirrs gestört hat, habe ich diese Flächen auch mit schwarzer Farbe ausgemalt. Denkt daran, dass man das gerade bei Tassen immer bei seinem Gegenüber sieht. Die Farbe könnt ihr in diesem Stadium auch jederzeit mit Wasser korrigieren.
- Wenn das Design so weit fertig ist, kommt noch das sprichwörtliche i-Tüpfelchen. Um dem Geschirr einen richtig coolen Touch zu verpassen, verteilt ihr auf allen Seiten (also auch wieder an die Unterseite denken) ein paar Farbspritzer. Dazu nehmt ihr etwas Farbe mit einem Borstenpinsel auf, haltet ihn in die Nähe vom Geschirrteil und dann fahrt ihr mit dem Daumen über die Pinselspitze und lasst es schön spritzen. Verändert zwischendurch mal die Distanz zum Geschirr, so bekommt ihr große und kleine Sprenkel.
- Nun muss das Geschirr gut trocknen (ca. 1 Stunde, lieber länger) und dann müsst ihr die Farbe im Ofen einbrennen. Ich habe, wie bei vielen anderen Experimenten auch, einfach meinen Umluftherd auf 180 Grad Celsius eingestellt und das Geschirr für 90 Minuten auf Backpapier gebacken. Dabei solltet ihr darauf achten, dass sich die Geschirrteile nicht berühren. Wenn die Farbe heiß wird, könnte sie evtl. mit anderen Geschirrteilen oder dem Backblech/ Backgitter verkleben. Daher lieber Abstand halten und Backpapier verwenden. Lasst das Geschirr langsam auskühlen, weil zu starke Temperaturschwankungen zu Rissen in der Keramik führen könnten.
Das Geschirr sollte nach dem Bemalen und Brennen erst mal wie gewöhnlich gereinigt werden. Wie eingangs schon erwähnt, bei mir hat die Taufe mit der Spülmaschine tadellos funktioniert. Nach hundertdrölfzigtausend Spülgängen wird sich vermutlich die Farbe irgendwann ablösen oder zumindest verblassen. Aber ehrlich gesagt, das habe ich auch schon bei gekauftem Geschirr erlebt. Und wenn dieser Punkt nach Jahren erreicht ist, kann man sich vielleicht auch mal von seinem Geschirr trennen und es zu einem Polterabend mitnehmen.
Nachtrag: Die Stempelfarbe überlebt zwar die Spülmaschine gut, aber den Kühlschrank nicht. Da muss man auch erstmal drauf kommen. Die Tafelfarbe macht aber nach dem Backen echt alles mit. Ihr könnt die Stempel zur Not nach dem Kühlen mit dem Fingernagel abkratzen und noch mal neu setzen und einbrennen.
Fazit zum Thema Geschirr bemalen/ bestempeln:
Mein persönliches Fazit ist, dass dieses Upcycling eine super Lösung ist, wenn man altes Geschirr hat, das halbwegs vernünftig aussieht. Man hat nichts zu verlieren, denn solange das Geschirr nicht im Ofen war, ist alles reversibel. Diese Idee ist auch super, um verschiedenen Geschirrsorten einen einheitlichen Look zu verpassen. Man kann somit Omas und Mamas Geschirr kombinieren und eine neue Einheit schaffen. Wenn man dann irgendwann wieder den Geschmack ändert, kann man immer noch ein neues Geschirr Set kaufen. Übrigens: Auch einzelne Tassen lassen sich durch Bemalen und Bestempeln schön zu einer Geschenktasse gestalten.
Und nun hoch die Tassen ihr Lieben.
Sandra
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